Aufruf zur Mobilität für Alle – Konferenz 2024
Wir wohnen in Stuttgart und der Region, schon seit Jahrzehnten oder erst seit Kurzem. Wir bewegen uns durch die Stadt, zu Fuß, mit Fahrrad, Rollstuhl, Bus, Bahn, Kinderwagen, Auto, zusammen oder allein. Manchmal ist das einfach, manchmal anstrengend, manchmal gefährlich. Oft wünschen wir uns eine Stadt, in der wir alle sicher, zuverlässig und schnell mobil sein können. Oft haben wir Ideen, wie das gehen würde. Und oft versuchen wir, diese umzusetzen. Manchmal schaffen wir es.
Noch keine Verkehrswendestadt
Aber OB Nopper ignoriert die Klimakrise weitgehend und lässt als Vorsitzender des Aufsichtsrats der SSB zu, dass die Ticketpreise für Bus&Bahn immer weiter steigen. Umkämpfte Beschlüsse wie der Radentscheid liegen auf dem Tisch der Verwaltung und werden nicht umgesetzt. Wir – Gruppen, die für eine klimagerechte Mobilität für alle streiten – kennen uns zu wenig und arbeiten selten zusammen. Die Klimakrise eskaliert. Unser gemeinsamer öffentlicher Raum wird mit Asphalt zugepflastert; Unsichere Wege nehmen Leben und schlechte Luft macht uns krank. Überall sind Barrieren. Autokonzerne vor unserer Haustüre produzieren fröhlich SUVs immer auf der Suche nach Profit. Von deren Milliardengewinne profitieren wenige, zulasten von Arbeiter*innen entlang der Lieferketten und des Klimas auf dem ganzen Globus. An den europäischen Außengrenzen sterben täglich Menschen, die Schutz suchen. Manche von uns müssen ins Gefängnis, weil sie protestieren oder weil sie sich die steigenden Ticketpreise für Bus und Bahn nicht leisten können. Oft wissen wir nicht, wo wir ansetzen sollen und wie wir Stuttgart zur „Verkehrswendestadt Stuttgart“ machen.
Demokratie statt Chefsache
Doch wir sind wild entschlossen selbst zu bestimmen, was in dieser Stadt passiert. Wir überlassen unsere Bewegungsfreiheit nicht dem politischen Unwillen von OB Nopper und dem selbstverschuldeten Fachkräftemangel der Stadt. Unser Klima und unsere Mobilität sind nicht „Chefsache“: Unser Klima und unsere Mobilität sind unsere Sache, sind Demokratiesache. Deswegen laden wir zusammen mit Ende Gelände Süd zur Mobilität für Alle – Konferenz ein. Vom 22.-24. November kommen wir in Stuttgart zusammen und wollen uns gemeinsam zum Thema Mobilitätswende bilden und vernetzen. Es wird ein buntes Programm mit Workshops, Vorträgen, themenbezogenen Vernetzungstreffen, leckerem Essen, Feiern und vielem mehr geben. Im Ende Gelände-Strang wird es besonders um das Thema Vergesellschaftung gehen. Bei uns im Kesselbambule-Strang lernen wir voneinander und über lokale Mobilitätsthemen; wir wollen uns vernetzen und die Konferenz auch als Startschuss für vielfältige Zusammenarbeit und politische Aktionen in und um Stuttgart nutzen.
Und morgen: Mobilität für Alle!
Unsere Vision ist eine Welt, in der alle klimagerecht mobil sein können. Eine Welt, in der wir selbst gemeinsam bestimmen, was in unserer Stadt, unserem Dorf, unserem Viertel passiert. Eine Welt, in der wir, unsere Enkel*innen und Feldhamster solidarisch leben können. Auf der Konferenz wollen wir mit dieser Welt im Kleinen anfangen und weitermachen.
Also, sei dabei, Mobilität für Alle und auf in eine klimagerechte Zukunft!